Kaffee gerät in Sachen Herzgesundheit immer wieder in Kritik. Doch wie verhält es sich tatsächlich mit diesem koffeinhaltigen Getränk bei Patienten einer Herzschwäche?
Deutschlandweit sind 1,8 Millionen Menschen von einer Herzinsuffizienz betroffen. Es handelt sich dabei um eine verminderte Pumpleistung des Herzens. Durch ein daraus resultierendes Rückwärts- oder Vorwärtsversagen kann es zu gefährlichen Wassereinlagerungen in beispielsweise Lunge oder den Beinen kommen. Weitere Folge kann eine Unterversorgung wichtiger Organe und Muskeln mit Sauerstoff sein.
Im Rahmen einer Studie wurden Patienten einer Herzinsuffizienz im mittleren Alter von 61 Jahren näher unter die Lupe genommen. Während eine Gruppe 500 mg Koffein in Kapselform zu sich nahm, wurden einer Kontrollgruppe lediglich Placebo-Kapseln verabreicht. Bei der Auswertung zeigte sich, dass der hohe Koffein-Konsum keinen Einfluss auf Rhythmusstörungen hatte.
Auch bei einer folgenden Trainingseinheit auf dem Laufband kam es nicht häufiger zu einem gestörten Herzrhythmus. Offensichtlich nahm das Koffein auch keinen nachteiligen Einfluss auf die Herzfrequenz sowie die maximale Sauerstoffaufnahme.
Der Rat an die Menschen mit Herzinsuffizienz, auf den morgendlichen Kaffee zu verzichten, ist demnach nicht haltbar, weil der Herzrhythmus durch Kaffee nicht gestört wird, so die Wissenschaftler.
Zucchinali P et al.
Short-term Effects of High-Dose Caffeine on Cardiac Arrhythmias in Patients With Heart Failure.
JAMA Intern Med.
12/2016; 176(12): 1752-1759.